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AutorenbildCharlotte

Motivation beim Deutschlernen: Was ein Urlaub in Italien und Sprachen gemeinsam haben

Heute sende ich Dir viele Grüße aus der Toskana. Warst du schon einmal dort?


Für unsere Familie ist Italien wie ein Stück Heimat. Wir haben ein paar Jahre in der Nähe von Mailand gewohnt und mein zweites Kind ist dort geboren.

Fast jedes Jahr besuchen wir im Urlaub alte Freunde und entdecken neue Orte und Städte.


Dieses Jahr sind wir für zwei Wochen in der Toskana.

Wir - das ist unsere Familie, also mein Mann und ich und unsere vier Kinder.

Hoch oben auf einem Berg haben wir eine Ferienwohnung in einem wunderschönen alten Bauernhaus gefunden - ein typischer “agriturismo”.


Die “Straße” (wenn man es so nennen kann) zu diesem Haus ist extrem steil und sehr eng.


Als wir am ersten Tag nach 8 Stunden Autofahrt dort angekommen sind, saß ich am Steuer. Erst habe ich mich gefreut: Gleich sind wir da! Aber dann ... kam der Berg.


Das erste Stück bin ich mit klopfendem Herzen und wachsender innerer Panik mit unserem großen Wagen (mit vier Kindern braucht man leider ein großes Auto) hinauf gefahren.


Dann hatte ich das Gefühl: “Das schaffe ich nicht”. Es gab eine flache Stelle und ich habe angehalten: “Lieber trage ich alle Koffer einzeln hoch, als auch nur einen Meter weiter zu fahren!”


Zum Glück ist mein Mann in Bayern in den Bergen aufgewachsen. Er findet steile Straßen gar nicht so schlimm - und ist ohne Probleme mit uns hinaufgefahren. Uff.


Oben ist die Aussicht dann einfach umwerfend.

Es ist auch nicht mehr so heiß, denn es gibt immer einen frischen Wind.



die Toskana


Gerade sitze ich mit einem Aperol Spritz auf der Terrasse und denke an diesen steilen Weg nach oben.

Für mich ist er wie ein Symbol für so viele Dinge im Leben.


Zuerst sieht man nur das Ziel. Hier waren das für mich

  • die Fotos im Internet und

  • natürlich das herrliche Wetter,

  • die italienische Fröhlichkeit und

  • ein entspannter Urlaub mit der ganzen Familie.


Und man macht sich auf den Weg.

Das waren für mich erst einmal die 8 Stunden Autofahrt. Das dauert lange, aber es ist nicht wirklich schlimm, vor allem, wenn man sich gut unterhält.

Aber dann: ganz kurz vor dem Ziel der steile Berg.

Ich habe es ja versucht. Und ich war schon auf der Mitte der Strecke angekommen - da habe ich gesagt: “Das schaffe ich nicht”.


In solchen Momenten brauchen wir jemanden, der buchstäblich das Steuer übernimmt und uns mitnimmt: Jemanden, der uns wieder motiviert und uns den Weg zeigt.


Auch viele meiner Deutschlerner haben solche Momente.

Als Lehrerin sehe ich den ganzen Fortschritt, den sie schon gemacht haben. Aber an einem Punkt verlässt sie plötzlich der Mut und sie sagen: Das schaffe ich nicht. Die Grammatik ist zu kompliziert oder sie haben Angst zu sprechen.


Dann brauchen sie jemanden, der ihnen hilft, damit sie weiterkommen und ihr Ziel erreichen.


Beim Sprachenlernen kann das ein guter Freund sein, der auch Deutsch lernt. Oder ein Sprachkurs, der den schwierigen Weg in machbare Lektionen umwandelt. Oder ein Tandempartner. Es gibt so viele Möglichkeiten!


Wichtig ist, dass man nicht aufgibt, sondern dass man sich Hilfe sucht und einen Weg findet.


So kommen wir alle auf die steilsten Berge hinauf und können uns dann über die Aussicht freuen.



 

P.S.: Gleich gehen wir zum Pool.

Man muss noch einmal 5 Minuten einen steilen Weg hinauf gehen. Der Weg ist gar nicht angenehm - er ist anstrengend, staubig und es gibt viele Mücken.

Aber wir haben ja ein Ziel: fröhliche Stunden im und am kühlen Wasser.




Welche Hilfe hast du beim Deutschlernen?

Was sind deine Ziele - und wer oder was motiviert dich? Schreibe es in die Kommentare - so kannst du auch anderen Deutschlernern helfen.


 


Wortschatz

steil - steep

eng - narrow

das Steuer - the steering

das Herz - heart

mit klopfendem Herzen - with a pounding heart -> "das Herz" folgt der n-Deklination

Das schaffe ich nicht. - I can't do it.

umwerfend - stunning

Man macht sich auf den Weg. - You get on your way.

buchstäblich - literally

staubig - full of dust

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