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Die Verneinung mit kein oder nicht

Wann benutzt man kein, nicht ... oder auch nein?

Was ist richtig?

  • Ich kann kein Chinesisch? Oder:

  • Ich kann nicht Chinesisch sprechen?

  • Oder aber: Chinesisch kann ich nicht sprechen?

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du ganz einfach herausfindest, wann du nein, kein oder nicht verwendest und an welcher Position sie im Satz stehen.


Übrigens: alle drei Sätze von oben sind richtig! Du findest die Erklärung im Artikel.



Inhalt:



Antwort mit nein: Nein, danke

Nein, kein oder nicht - welche Möglichkeiten der Verneinung gibt es auf Deutsch?

Auf Deutsch gibt es drei Möglichkeiten der Verneinung:


  • Nein

  • Kein

  • Nicht


Wann sagst du: Nein?


Nein ist immer die Antwort auf eine Frage.


Hast du heute Zeit? - Nein, aber morgen.

Magst du Fleisch? - Nein, ich bin Vegetarier.


 

Nein ist die Antwort auf eine Ja/Nein Frage:

Das Verb steht am Satzanfang.


Hast du heute Zeit? Ja / Nein

Magst du Fleisch? Ja / Nein


 



Die Negation mit kein: Verwendung und Position im Satz


Wann verwendet man kein?

Kein verneint Nomen

  • ohne Artikel

  • mit einem unbestimmten Artikel

Limetten liegen auf einem Tisch: "das sind keine Zitronen!"

Ohne Artikel:

Hast du Zeit? - Ich habe keine Zeit.


Sind das Zitronen? - Das sind keine Zitronen. Das sind Limetten.


Mit einem unbestimmten Artikel

Möchtest Du einen Kaffee? - Ich möchte keinen Kaffee.

Hast du ein Taschentuch? - Ich habe kein Taschentuch.


‘ein(s)’ als Zahlwort

Achtung: Wenn man 'ein' als Zahlwort benutzt, wird es mit “nicht” verneint:

Hast Du ein Auto? - Ich habe nicht ein Auto - ich habe zwei Autos.


Wo steht ‘kein’ im Satz?

kein steht immer vor dem Nomen, das es verneint:

Ist das ein Apfel? - Das ist kein Apfel.


Wenn das Nomen ein Adjektiv hat, steht kein vor dem Adjektiv - genau wie ‘ein’ oder ‘mein’:

Das ist ein grüner Apfel - Das ist kein grüner Apfel.



Die Negation mit nicht: Verwendung und Position im Satz


Die gute Nachricht:

nicht verändert sich nicht - es wird also nicht dekliniert.


nicht steht immer vor dem Satzteil, dem Wort oder dem Präfix, das verneint wird.


Verneint man einen ganzen Satz, dann steht nicht möglichst weit am Ende:

nach dem Objekt, aber vor dem Vollverb oder vor der trennbaren Vorsilbe am Satzende


Wann verwendet man ‘nicht’?

Eigentlich ist es ganz einfach:

nicht verwenden wir dann, wenn eine Verneinung mit kein unmöglich ist.


Also: Bei der Negation von Nomen mit bestimmtem Artikel oder Possessivpronomen,

Eigennamen, Pronomen, Adjektiven, Verben, Adverbien, Präpositionen, ganzen Sätzen und Satzteilen.


  • Nomen mit bestimmtem Artikel oder Possessivpronomen

Ist das die Hose, die du suchst? Nein, das ist nicht die Hose.

Ist das dein Auto? Nein, das ist nicht mein Auto.


Position im Satz:

Nicht steht vor dem bestimmten Artikel / dem Possessivpronomen.


  • Eigennamen

Heißt Du Anna? Nein, ich heiße nicht Anna. Ich heiße Charlotte.


Position im Satz:

nicht steht vor dem Eigennamen.





  • Pronomen

Ich habe nicht ihn gefragt, sondern Max,

Max hat den Schlüssel nicht dir gegeben, sondern Anna.


Position im Satz:

nicht steht vor dem Pronomen.


  • Adjektive

Diese Lampe ist nicht schön.

Das Essen ist nicht gut.


Position im Satz:

nicht steht vor dem Adjektiv.


  • Verben

Maja kommt nicht.

Er möchte nicht kommen.

Anton schließt die Tür nicht ab. Er schließt sie zu.

Ich kann Chinesisch nicht sprechen(, aber ich kann es verstehen).


Position im Satz:

nicht steht bei einfachen Zeitformen am Satzende.

Bei zusammengesetzten Zeitformen steht es vor dem Vollverb oder vor der trennbaren Vorsilbe am Satzende.


  • Adverbien

Leo ist nicht gern in der Schule.


Position im Satz:

nicht steht vor dem Adverb.


  • Ergänzungen mit einer Präposition

ein Schlüssel wird in einem alten Türschloss herumgedreht

Ich stelle die Blumen nicht vor das Foto, sondern daneben.

Leo schließt die Tür nicht auf, sondern zu


Position im Satz:

nicht steht vor der Präposition.


  • ganze Sätze

Präsens/ Präteritum: Anna kommt/ kam heute nicht.

Perfekt: Anna ist heute nicht gekommen.

Passiv: Anna wird heute nicht zu uns gebracht.

Modalverben: Anna kann heute nicht kommen.


Position im Satz:

Wenn der ganze Satzinhalt verneint werden soll, steht nicht meist am Satzende, aber immer vor dem zweiten Teil des Prädikats.


  • Satzteile

Anna kommt nicht heute, sondern morgen.

Nicht Anna kommt heute, sondern Mia.

Anna kommt nicht heute und (nicht) am Samstag.


Position im Satz:

Wenn ein Satzteil oder mehrere Satzteile verneint werden, steht nicht davor.



 

Besser Deutsch sprechen:

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Kombination von Nein + kein / Nein + nicht


Bei einer Antwort wird nein oft mit kein oder nicht kombiniert:

  • Möchtest du einen Kaffee? Nein, ich möchte keinen Kaffee.

  • Ist das deine Jacke? - Nein, das ist nicht meine Jacke.


Das klingt freundlicher als ein kurzes ‘Nein’ allein.



Die Verwendung von kein/ nicht bei Nomen


Manchmal können wir sowohl kein als auch nicht verwenden.

  • Bei Nomen + Verb, die eine feste Einheit bilden

Beispiel: (Sprache) + sprechen

Ich kann kein Chinesisch (sprechen)

Ich kann nicht Chinesisch sprechen


Auto fahren

Max kann nicht Auto fahren.

Max kann kein Auto fahren.


Negation im Deutschen: Das ist kein Wein, das ist Bier.

  • Bei Gegenüberstellung mit sondern

Maria hat nicht Wein, sondern Bier bestellt.

Maria hat keinen Wein, sondern Bier bestellt.




Doppelte Verneinung im Deutschen

Hochdeutsch: Bejahung

Wenn wir einen Satz, der verneint wird verneinen, dann wird er bejaht.

Das klingt kompliziert, aber es ist ganz einfach.


Beispiele:

  • Anna: „Ich war nicht auf der Party.“ Aber: Max hat sie gesehen. Max: „Es ist nicht richtig, dass Anna nicht auf der Party war.“ Das bedeutet: „Anna war auf der Party.“


  • Mutter: „Wir haben keine Schokolade mehr.“ Sohn: „Es ist nicht wahr, dass wir keine Schokolade mehr haben. Du hast sie nur versteckt!“ Das bedeutet: „Wir haben noch Schokolade.“


Die doppelte Verneinung wird im hochdeutschen vor allem dazu benutzt, um zu erklären, dass eine Aussage falsch ist.



Dialekt: Verneinung

In den Dialekten bleibt es bei der Verneinung.


Bairisch

Hier hört man sehr oft die doppelte Verneinung:


Beispiel:

  • I hob koan Durscht net = ich habe keinen Durst nicht. Das bedeutet: Ich habe keinen Durst.


Plattdeutsch¹ :

Hier hört man die einfache und auch die doppelte Verneinung


Beispiel:

  • Dat will ik för keen Geld nich. = Das will ich für kein Geld nicht. Das bedeutet: Das will ich für kein Geld.



Hessisch und Bairisch-Österreichisch¹

Hier gibt es sogar die dreifache Verneinung


Beispiel:

  • Hat kaaner kaa Messer net do? = Hat keiner kein Messer nicht dabei? Das bedeutet: Hat niemand ein Messer dabei?"



 

Zusammenfassung

  1. Es gibt drei Möglichkeiten der Verneinung: Mit nein, kein oder nicht.

  2. Fragen werden mit nein verneint.

  3. kein wird wie ‘mein’ dekliniert.

  4. Mit kein verneint man Nomen mit Nullartikel (= ohne Artikel) und unbestimmte Artikel.

  5. kein steht vor dem Nomen, das verneint wird.

  6. nicht verwendet man bei allen anderen Wortarten.

  7. nicht steht immer vor dem Wort, das verneint wird. Ausnahme: Ein Verb wird verneint. Dann steht nicht am Satzende oder auf der vorletzten Position.

  8. Die doppelte Verneinung wird im Standarddeutsch vor allem verwendet, um eine Aussage als falsch darzustellen. In einigen Dialekten wird sie zu Verneinung verwendet.



Jetzt weißt du, wann du nein, kein oder nicht zur Verneinung verwendest.


Hier findest du noch mehr Grammatik:


Nomen: der, die das - das grammatische Geschlecht

Nomen: -chen und -lein machen alles klein - das Diminutiv

Adjektive und ihre Endungen - Deklination


Adjektive: die Steigerung - schön, schöner, am schönsten

Adjektive - Vergleiche mit wie oder als

​​

Präpositionen: die Wechselpräpositionen


Aussprache üben: Zungenbrecher




 

Quelle für: Doppelte Verneinung:


Porträt_edited.jpg

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